Die Holzschnitzkunst im Grödner Tal
Die Grödner Holzschnitzkunst ist wohl eines der traditionsreichsten Handwerke in der heutzutage ansonsten vor allem für seine Hotels und Skianlagen bekannten Region. Seit vielen Hundert Jahren nutzten die Grödner Bauern die relative Untätigkeit der dunklen und kalten Wintermonate, um sich mit einem Vorrat der damals üblichen hölzernen Gebrauchsgegenstände zu versorgen. Besteck, Brettchen, Feldgerät, Schüsseln und Teller wurden vielfach produziert und anschließend zum Eigenbedarf genutzt oder auf den Märkten des Tales zum Kauf angeboten.
Mit der Routine und den immer besser werdenden Werkzeugen und Möglichkeiten der Bearbeitung wurde immer mehr von der reinen Bedarfs-Arbeit abgewichen und es entstanden zunehmend ausgefallenere und aufwändigere Kunstgegenstände profaner und sakraler Natur, die neue Käuferschichten, auch im gutbürgerlichen und klerikalen Bereich erschlossen.
Das Handwerk eines ganzen Tals
Bereits um 1730 gab es in etliche Holzschnitzer in Gröden, die neben Holzskulpturen, Engeln und Kruzifixen auch weiterhin Haushaltsgegenstände wie Spielzeug, Schachbretter und Figuren, Uhren oder Dekorationen herstellten.
Um das erworbene Wissen dieser Handwerker- und Schnitzkünstler-Generationen zu bewahren und weiter zu geben, wurden im Grödner Tal sogar Kunstschulen gegründet, die nachfolgende Generationen in den Techniken unterwiesen.
Tradition in den 2000ern
Auch heute noch werden vielfach in Heimarbeit Kunstgegenstände aus Holz produziert. Wenn sich auch die Herstellungsprozesse durch moderne Maschinen grundsätzlich vereinfacht haben, so ist auch heute noch ein hoher Anteil an Handarbeit in der Vorbereitung, Fertigstellung und Veredelung der Produkte nötig, was den Holzfiguren von Dolfi einen exklusiven und einzigartigen Charakter verleiht.